Das Altern des Sehens ist ein komplexer Prozess und umfasst mehrere ergonomisch relevante Funktionen. Abb. 4: SD&C-Patent von 2010. Die wichtigste Funktion ist 1) die Veränderung der Sehschärfe, die sich bei den meisten Menschen hin zur Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) entwickelt, und die ein Brilletragen für das Lesen und Erkennen von Details im Nahbereich nötig macht. Der Prozess kann schon in jungen Jahren soweit fortgeschritten sein, dass eine Brille erforderlich ist, im Alter von 50 Jahren benötigt praktisch jeder Erwachsene eine Lesebrille. Weitere Alterungsfaktoren sind 2) ein verändertes Farbensehen, 3) ein erhöhter Helligkeitsbedarf, 4) eine Einschränkung des peripheren Sehens und 5) bei vielen eine leichte Maculadegeneration. Die Simulationsoptik des SD&C Senior Suit Delta 2 ist die derzeit einzige Simulationsoptik weltweit, die die Sehschärfealterung mit speziell dafür geschliffenen Gläsern über zwei Stufen von je 20 Jahren genau zu simulieren vermag. Die meisten Alterssimulationsbrillen auf dem Markt stellen die Alterung über eine Diffusionsschicht oder mit teildurchsichtigen Okklusionsfolien dar, was aber eher dem Krankheitsbild des sog. „Grauen Stars“ (Katarakt, Hornhauttrübung) entspricht. Die Simulationsoptik von SD&C dagegen brachte in Lesetests jüngere Personen genau dahin, wo 40 Jahre ältere Menschen mit ihrer Sehschärfe sind. Die Anwählbarkeit einer Alterung von 20 und von 40 Jahren über ein herunterklappbares Visier der Simulationsoptik resultierte auch aus einer praktischen Notwendigkeiten beim Einsatz, weil bei manchen Menschen die Sofortalterung der Sehschärfe zu Schwindelgefühlen und Übelkeit führt. Erst nach einer Gewöhnungszeit von ein paar Minuten können sie die Veränderung ertragen. Außerdem erlaubt die geringere Stufe von nur 20 Jahren eine realistische Simulation auch für ältere Personen die dann nicht mehr so starke Weiterverschlechterungen zu erwarten haben.